6 Fragen an … #3 Malte Klussmann (Assistant Manager)

Alle ehemaligen Schülerinnen und Schüler beziehen sich immer auf folgende 6 Fragen:

  • Das Werner-von-Siemens-Gymnasium war für mich: …
  • Nach der Schulzeit habe ich: …
  • Mein beruflicher Alltag ist geprägt von: …
  • Die Highlights in meinem Job sind: …
  • Auch das gehört „leider“ zu meiner beruflichen Tätigkeit: …
  • Mein Tipp für die Schulabgänger*innen lautet: …

Name: Malte Klussmann
Beruf: Assistant Manager
Schulzeit: bis 2007
Kontaktmöglichkeit: https://twitter.com/BerlinMalte
1) … eine Achterbahnfahrt mit vielen Höhen, Tiefen, Loopings und einem super Foto-Finish.
Ich habe mich für vieles interessiert, aber Schule, Lernen und Hausaufgaben gehörten sicherlich nicht dazu. Dem Minimalprinzip folgend ist mir die Schulzeit daher auch alles andere als leichtgefallen. Dennoch war die Zeit auf dem Werner-von-Siemens-Gymnasium eine prägende Erfahrung, die ich keinesfalls missen möchte.
Jeden Tag so viel Zeit mit Freunden und Klassenkameraden verbringen, so viel gemeinsam erleben, so viel gemeinsam durchmachen.
Auch wenn, insbesondere montags, das Aufstehen schwerfällt und die Motivation eher gering ist: Zähne zusammenbeißen und weitermachen. Eine Lektion, die mich bis heute begleitet und ich froh bin, sie frühzeitig gelernt zu haben. Auch dank tatkräftiger Unterstützung der Eltern und Lehrer, denen wir rückblickend oftmals zu wenig Anerkennung schenken. An dieser Stelle einmal DANKE an alle Lehrer!
Und der viele Aufwand lohnt sich. Nie werde ich meine Abi-Verleihung vergessen. Der Moment, in dem ich mit zitternden Händen mein Zeugnis entgegennahm, dass mir die Türen für alles geöffnet hat, was ich heute erreicht habe.PS: Herr Seidemann hatte mir damals gesagt „Malte, wenn du bei mir das Abi schaffst, bekommst du von mir einen Orden.“ Falls Sie, Herr Seidemann, mitlesen: der Orden, den Sie mir an diesem Tag verliehen haben, liegt noch immer auf meinem Schreibtisch und erinnert mich an die tolle Zeit. Dank.
2) … wollten mein bester Schulfreund und ich den Grundwehrdienst gemeinsam bei der Bundeswehr leisten. Leider hat das nicht geklappt und wir haben getrennt gedient. Es war dennoch eine extreme Erfahrung, die ich niemals missen möchte und tatsächlich empfehlen kann.Anschließend begann für mich ein Bewerbungsmarathon für einen Bachelor-Studienplatz, den ich dann an der Universität Potsdam bekam; gemeinsam mit besagtem bestem Freund. In der Anfangsphase unseres BWL-Studiums haben wir dann gemeinsam auch eine WG gegründet und gemeinsam unsere ersten Studentenjobs bei Starbucks angefangen.Nach erfolgreichem Abschluss des Bachelor-Studiums fing ich nahtlos mit dem Master an. Ebenfalls in BWL, ebenfalls an der Universität Potsdam, ebenfalls mit dem besten Freund.

Auch beruflich orientierte ich mich um und stieg als „Assistent der Geschäftsführung“ bei Customer Alliance ein, die damals noch ein kleines Startup waren.

Zum Ende meines Masters packte mich dann ebenfalls der Gründergeist und gemeinsam mit 3 Freunden gründete ich ein Fintech-Unternehmen namens „Cringle“, dass wir knapp 5 Jahre führten. Ende 2018 mussten wir dann leider Insolvenz anmelden, was die Tür zu meiner heutigen Tätigkeit bei der DKB Code Factory, der Digitalisierungstochter der Deutschen Kreditbank AG (DKB), öffnete, die unser gesamtes Team für das Entwickeln moderner Finanztechnologien übernahm. 3) … Digitalisierung und agilem Arbeiten in cross-funktionalen Teams! Mit über 4 Millionen Kunden gehört die DKB zu den größten Banken Deutschlands und jeder dieser Kunden erwartet heutzutage eine reibungslose User-Experience auf allen Geräten für alle Funktionen und Produkte des Bankings.
Jetzt bin ich als reiner BWLer nicht direkt als Entwickler tätig, sondern unterstütze als Assistant Manager den Geschäftsführer bei der operativen Leitung der Code Factory mit den heute 84 Mitarbeitern aus 22 Nationen. Das bedeutet Finanzplanungen ausarbeiten, gemeinsam dem Vorstand der Bank berichten, Verträge mit Partnern und Dienstleistern schließen und und und…

Und falls ich doch einmal eine Pause von Strategie, Konzeption und Operationalisierung brauche, tauche ich gerne in die Produktwelt ab, nehme die Bank unter die Lupe und versuche zu schauen, wo wir mit neuen oder besseren Produkten einen Mehrwert für unsere Kunden und die Bank selbst schaffen können. Diese Vielfältigkeit und Freiheit ist es, die ich bei der Arbeit enorm schätze.

4) … natürlich die unfassbar smarten und netten Kollegen. Der Teamfit ist etwas, auf das ich bei der Jobwahl enorm achten würde. Immerhin werdet ihr mit euren zukünftigen Kolleg*Innen den Großteil eures Alltags verbringen. Da muss es menschlich passen, damit der Beruf Spaß macht und mehr zum „Hobby“ als zum Job wird. Und dann eben die Möglichkeit, eine Bank digital neu aufzustellen und über 4 Millionen Menschen den Alltag durch komfortable Bank-Lösungen zu erleichtern. Mehrwert stiften ist etwas, dass der Arbeit einen tieferen Sinn verleiht und die Leidenschaft in Menschen wecken kann.

5) … „Das haben wir immer so gemacht!“
Neue Wege gehen kann risikoreich und schmerzhaft sein. Daher gibt es verständlicherweise Personen, die erstmal versuchen, in ihrem sicheren Hafen zu verweilen und sich nicht zu bewegen. Das ist dann im ersten Moment ein Rückschlag und diese Einstellung kann ein ziemlicher Blocker sein. Denn neue Wege sollte man auch nicht immer allein gehen, sondern sind gemeinsam einfacher. Denn wenn wir auf unvorhergesehene Hindernisse stoßen, ist es mit einem breit aufgestellten Team leichter, diese zu überwinden. Daher hilft es meist nur, sich gemeinsam hinzusetzen, die Schatzkarte auszurollen und die Person zu überzeugen, an der Expedition „Digitalisierung“ teilzunehmen.

6) … einfach mal machen. Probiert was aus. Habt keine Angst vorm Scheitern.
Mit der Zeit wird es meiner Meinung nach immer schwerer, einfach mal etwas auszuprobieren. Irgendwann sind wir in einer Phase des Lebens, in der wir zum Beispiel Miete zahlen müssen und auf ein gewisses Einkommen angewiesen sind. Solange noch nicht allzu viel Gepäck vorhanden sind, tut das Hinfallen weniger weh und ihr könnt einfacher wieder aufstehen. Mit jedem Hinfallen werdet ihr stärker in die Zukunft gehen.

Als nächsten Gastbeitrag würde ich meinen Bruder Moritz Klussmann (der die oben genannte Customer Alliance gegründet hat) oder meinen im Text genannten besten Freund Moritz Kühl nominieren.