Heute fand zum zweiten Mal der Soziale Tag statt. Jede Klasse der Mittelstufe und jeder Leistungskurs der Oberstufe engagiert sich an diesem Tag sozial bzw. ökologisch. In diesem Jahr wurden unter anderem diese Projekte von Schülern geplant und umgesetzt: Angebote in verschiedenen Altenheimen des Bezirks und für die Patienten des Hubertus Krankenhaus Zehlendorf, Museumsdorf Düppel, Töpferkurs für Kindergartengruppe, Pflege von öffentlichen Grünflächen und Spielplätzen, Reinigung von Stolpersteinen, Renovierungs- und Gartenarbeiten in der Schule.
In Verbindung mit diesem Engagement konnten die Schüler ihre Potentiale außerhalb der Schule für etwas Gutes einsetzen und zugleich vielfältige Einblicke erhalten. Dies zeigen auch die Berichte von Maya aus der Klasse 7d und Stella aus der 9e.
Maya, Klasse 7d:
Wir waren heute in einem Seniorenheim. Es gab verschiedene Gruppen zum Mitmachen und Helfen, wie z.B. Gedächtnistraining, Kochen oder spazieren gehen mit den dortigen Bewohnern.
Bevor wir an die Arbeit gingen, gab es eine Führung durch das Gebäude. Es ist schon interessant, wie viele verschiedene Räume für die unterschiedlichen Zwecke benötigt werden. Die Mitarbeiter dort waren sehr freundlich zu uns und offen für Fragen.
Schließlich begannen wir dann mit den Aufgaben unserer Gruppen. Es wurde gebastelt, gekocht und im Bistro geholfen. Außerdem gab es noch das Gedächtnistraining und Bewegung mit den Senioren. Kaum zu glauben, dass die Mitarbeiter diese Dinge jeden Tag machen!
Nach so einem Tag dort kann man gut verstehen, wie es den Menschen dort gehen muss. Denn oft sind sie einsam und freuen sich, wenn mal etwas Abwechslung stattfindet.
Stella, Klasse 9e:
Am Sozialen Tag unterstützten wir die Bahnhofsmission am Bahnhof Zoologischer Garten.
Wir wurden dort sehr herzlich empfangen und erst einmal ein bisschen über die Einrichtung informiert. Eine Mitarbeiterin namens Anna-Sophie führte uns herum und informierte uns über die Arbeit der Bahnhofsmission. Außerdem lernten wir den Leiter der Bahnhofsmission Dieter Puhl kennen.
Die Bahnhofsmission gehört zur Berliner Stadtmission und kümmert sich hauptsächlich um obdachlose Menschen. Dort gibt es täglich fünf Essensausgaben, außerdem eine Kleiderausgabe und seit 2015 gibt es ein Projekt, was Badezimmer zur Verfügung stellt. Auch arbeiten bei der Bahnhofsmission unter anderem Sozialarbeiter, die auch immer bereit sind, den Obdachlosen zu helfen und ihnen zuzuhören. Zusätzlich gibt es ein Projekt, was sich dafür einsetzt, dass obdachlose Menschen ein neues Zuhause bekommen, das ist keine eigene Wohnung, da viele der Obdachlosen eine psychische Krankheit haben oder drogen- oder alkoholsüchtig sind. Die Mitarbeiter des Projekts spezialisieren sich auf Einzelfälle und helfen diesen Personen beispielsweise einen neuen Ausweis und weitere Papiere zu erlangen. Somit können sie dann in bestimmten Wohnheimen untergebracht werden und ein halbwegs „normales“ Leben führen.
Nach der Führung durch die Räumlichkeiten bekamen wir verschiedene Aufgaben zugeteilt. Der Großteil der Klasse schmierte Brote für die Essensausgabe, andere machten einen Obstsalat und andere Dekorierten für den Besuch des südafrikanischen Botschafters.
Wir haben alle sehr großen Respekt vor der Arbeit der Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer und sind auch etwas geschockt, wie schnell man in so eine Lage kommt und wie schnell man in die Obdachlosigkeit rutschen kann.
Am Ende unterhielten wir uns auch noch mit ein paar Obdachlosen und einer erzählte, er habe am Vortag einen Herzinfarkt erlitten, wisse aber nicht in welchem Krankernhaus er war, das mag vielleicht an den beiden Vodka-Flaschen gelegen haben, die er, wie er uns erzählte, auch am Vortag getrunken hatte. Ein paarmal fing er an zu weinen und sagte, dass er fast gestorben wäre, aber dass er nicht aufgibt und weiter kämpft.
Ich bin sehr beeindruckt von der Stärke, die Obdachlose aufbringen, trotz ihres Leides weiter zu kämpfen. Und ich bin entschlossen auch dort zu helfen. Denn man muss gar nicht dort arbeiten, um etwas Gutes zu tun. Es reicht wenn man etwas spendet, wie beispielsweise Schlafsäcke, diese werden immer gebraucht und sind mit das Wichtigste und Beste, was man spenden kann. Sehr wichtig sind auch Unterwäsche und Socken, da die Menschen nach dem Duschen die Möglichkeit haben sollen, ihre Unterwäsche zu wechseln. Die Leute dort freuen sich immer riesig über Spenden. Und wenn Sie sagen, Sie möchten sich Vorort engagieren, können Sie auch das gerne tun, es gibt dort sehr viel Arbeit bei 600-700 Gästen am Tag.
Und nun noch ein paar Fotos vom Sozialen Tag 2017: