Text von:
Thomas Grapentin (10A) und Alexander Grams (8E)
auf Grundlage der Green-Day-Veranstaltung der TU am 14.11.2016
Wir Menschen sehen uns den wachsenden Problemen von Umweltverschmutzung und dem Klimawandel durch Ausstoß von Treibhausgasen gegenüber. Wenn es so weiter geht, ist nicht gewiss, wie lange die Menschheit als Spezies noch überleben wird.
Die TU, die sich die Nachhaltigkeit als Ziel gesetzt hat und 20 Prozent ihrer Forschung speziell zu Nachhaltigkeitsthemen betreibt, hat deswegen am 14.11.2016 Schüler/innen zum 2. Green Day eingeladen, um über die Problematik und mögliche Lösungen zu informieren.
Zu Beginn haben uns einige Mitarbeiter der TU ihre Aufgabenbereiche und den Bezug zur Nachhaltigkeit vorgestellt. Die TU selbst versucht immer mehr auf Nachhaltigkeit zu achten. Zum Beispiel trennen sie den Abfall und verwenden energiesparende Computer-Systeme.
Anschließend stellten sie sich den Fragen des Publikums. Es wurde mehrfach betont, dass Nachhaltigkeit bei einem selbst anfängt. Wenn sich jeder an folgenden Punkten bemühen würde, wäre ein großer Schritt in Richtung Bewahrung unseres Planeten getan:
- Fleischkonsum reduzieren
- Weniger Auto fahren
- Weniger Abfall produzieren
- Nachhaltige Produkte bevorzugen
Danach gingen die Schüler in ihre jeweiligen Workshops. In unserem ging es um das Thema „nachhaltig wirtschaften“. Prof. Dr. Dodo zu Knyphausen-Aufseß hat damit begonnen, dass der Indikator mit dem man heute das Wohl des Volkes misst, das BIP, eine völlig ungeeigneter ist. Es misst nur die materiellen Werte, nicht jedoch die direkte Zufriedenheit der Menschen, ehrenamtliche Leistungen, Beiträge zum Umweltschutz oder soziale Leistungen. Zu Zeiten Adam Smiths, als die heute immer noch etablierte Wirtschaftstheorie formuliert wurde, war der materielle Bedarf der Gesellschaft noch lange nicht gedeckt. Damals mag es sinnvoll gewesen sein, die Steigerung des BIPs mit der Verbesserung des Wohl des Volkes gleich zu setzen. Aber heute stehen wir vor anderen Problemen und unser materielle Bedarf ist „gedeckt“. Die Frage ist, ob es sinnvoll ist diesen Indikator als Maß aller Dinge und Ziel alles politischen Handelns zu setzen?
Doch in unserem Wirtschaftssystem ist Wachstum notwendig.
Der Vortrag stellte auch einige Ideen vor, wie wir in Zukunft leben und wirtschaften könnten. Zum Beispiel sollten wir bereits vorhandene Rohstoffe nutzen, statt immer neue zu nehmen (Recycling). Also eine Einheit BIP mit weniger Rohstoffen, Flächenverbrauch und Umweltzerstörung zu erwirtschaften. Dieses Prinzip nennt man auch Umwelt- bzw. Ressourcenentkopplung. Jedoch ist diese Methode meist viel unprofitabler.
Der Nobelpreisträger für Wirtschaft Milton Friedman, einer der bedeutendsten Ökonomen des 20 Jahrhunderts, hat einmal gesagt, dass die soziale
Verantwortung der Wirtschaft darin liege, den Profit zu maximieren. Dieses Aussage ist aus eben angeführten Gründen sehr schwer nachzuvollziehen. Heute kommt es auf mehr an, als die Steigerung des BIP´s. Die Wirtschaft darf uns nicht zu unvernünftigem Handeln verleiten bzw. zwingen.
Eine Idee von Niko Paech ist unser Leben in einen monetären Bereich und einen entkommerzialisierten Bereich aufzuteilen.
Dies könnte so aus sehen:
Jedoch wäre dies nur mit einer enormen Stärkung des Staates möglich, was auch sehr problematisch ist.
Ein nachhaltiges Wirtschaftssystem wäre unserer Meinung nach die Freiwirtschaft nach Silvio Gesell. Es würde zumindest den zweiten und gravierenderen Wachstumszwang unseres Wirtschaftssystems nehmen, da das Zinsniveau in diesem System um Null rumpendeln kann. Wie dieses konkret aussieht besprechen wir unter anderem in der Weltverbesserer-AG. Bei Interesse bitte Hr. Wagenknecht anschreiben.
Abschließend möchten wir unsere Eindrücke zum Green Day noch einmal zusammenfassen:
Die Menschheit braucht heute einen „radikalen“ (lat.: Radix-Wurzel) Wandel, um ihren Lebensraum zu erhalten. Dies gilt auch explizit für die Wirtschaft. Die Präsenz der Nachhaltigkeit muss deutlich steigen und wir alle müssen unseren Lebensstil anpassen, um als Spezies Menschheit zu überleben. Das muss nicht mit Einschränkungen der Lebensqualität verbunden sein. Im Gegenteil!
Darauf möchte der Green Day Schülerinnen und Schüler aufmerksam machen sowie für nachhaltige Jobs und Studienmöglichkeiten an der TU werben. Wir können nur sehr empfehlen den Green Day nächstes mal selber zu besuchen und sich einen Eindruck zu verschaffen