Europäisches Praktikum 3.0 – Erasmus+ öffnet neue Türen

Unser Erasmus+ Projekt, das Europäische Praktikum, startet zum dritten Durchgang. In der Zeit vom 29.6.2025 – 12.7.2025 werden 13 Schüler:innen bei unterschiedlichen Betrieben und Firmen Einblicke in den beruflichen Alltag erhalten. Die Schüler:innen werden vor Ort in vier WG´s wohnen (https://www.rank.at/), eine Unterkunft die wir zu 100% empfehlen können,  und sich selbstständig um die täglichen Dinge des Alltags zu kümmern.

Unser herzliches Dankeschön für die Unterstützung geht in diesem Jahr an:

Die Schüler:innen werden hier im Blog in den nächsten Tagen von ihrem Praktikum in Wien berichten:

Sonntag, 29.6.2025 (von Thea)

Ankunft in Wien – Ein gelungener Start

Unser Reisetag begann früh: Bereits um 4:00 Uhr klingelten die ersten Wecker, um rechtzeitig für die Abfahrt um 6:15 Uhr am Berliner Hauptbahnhof zu sein. Einige von uns trafen sich bereits auf dem Gleis, weitere stiegen später in Südkreuz zu. Während der fast 9-stündigen Zugfahrt nach Wien nutzten wir die Zeit zum Frühstücken, Lesen, Schlafen und zum gemeinsamen Spielen – darunter „Stirnraten“ und „Imposter“. Dadurch wurde von Beginn an für eine angenehme Atmosphäre gesorgt und half vor allem beim Kennenlernen von einander. Nach der Ankunft am Wiener Hauptbahnhof um ca. 15:00 fuhren wir mit der S- und U-Bahn weiter zu unserer Unterkunft. Dort erhielten wir unsere Schlüssel und bezogen die Apartments, die in den nächsten zwei Wochen unser Zuhause sein werden. Am frühen Abend beschlossen wir, noch gemeinsam einen kleinen Ausflug in die Innenstadt zu unternehmen- ohne unseren Lehrer. Gegen 17:20 Uhr machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt, mit dem Ziel ein Eis zu essen. Wir hatten den Plan etwas zu weit mit der Bahn zu fahren, damit wir noch einen kleinen Spaziergang durch Wien machen konnten. Durch einzelnes Verlaufen wurde der zunächst kurze Ausflug zu einem etwas längeren, dafür aber umso schöneren Kennenlernen. Um 20:00 Uhr waren wir zurück in der Unterkunft, bereiteten gemeinsam das Abendessen zu und ließen den Tag ruhig ausklingen. Danach ging es früh ins Bett, da viele am nächsten Morgen bereits früh ihren ersten Arbeitstag antreten. Wien ist wunderschön und wir freuen uns sehr die Stadt über die kommenden 12 Tage kennen zu lernen.

Montag, 30.6.2025 (von Thea)

Der 1. Tag beim Volkskundemuseum (https://www.volkskundemuseum.at/)

Der heutige Tag begann bereits sehr früh: Wir standen um 6:00 Uhr auf, da eine unserer Mitbewohnerinnen bereits um 7:30 Uhr bei ihrer Arbeit sein musste. Trotz der frühen Uhrzeit war es uns wichtig, gemeinsam zu frühstücken. Da mein eigener Arbeitsbeginn erst für 10:00 Uhr angesetzt war, blieben mir nach dem Frühstück noch etwa zwei Stunden Zeit. Diese nutzte ich, um meine Mitbringsel für meine Betreuerin, sowie meine persönlichen Sachen zu ordnen und mich in Ruhe auf den Tag vorzubereiten. Um 9:25 Uhr machte ich mich schließlich auf den Weg zum Otto-Wagner-Areal, wo mein Arbeitstag beginnen sollte. Während meiner Busfahrt am Morgen warf ich einen Blick auf die Anzeigetafel im Fahrzeug und bemerkte, dass meine Zielstation ganz oben aufgelistet war. In dem Glauben, mein Ausstieg stünde unmittelbar bevor, verließ ich den Bus an der nächsten Haltestelle – leider stellte sich heraus, dass ich dadurch drei Stationen zu früh ausgestiegen war. Die elektronischen Anzeigetafeln in den Wiener Bussen sind nämlich entgegen meiner bisherigen Gewohnheit andersherum dargestellt. Glücklicherweise fahren die Busse in Wien etwa alle fünf bis sieben Minuten, sodass ich mein Treffen dennoch pünktlich erreichte. Vor Ort wurde ich freundlich von meiner Betreuerin in Empfang genommen, die mir zunächst eine kurze Einführung gab und mich durch meinen neuen Arbeitsplatz führte. Nachdem ich einige der anderen Mitarbeitenden kennengelernt hatte, setzten wir uns mit ihrem Laptop und dem vorläufigen Zeitplan nach draußen, um meine Aufgaben für die kommenden zwei Wochen zu besprechen. Da im Jahr 2027 eine umfassende Neueröffnung des Museums in einem vollständig renovierten Gebäude geplant ist, bat mich meine Betreuerin, mir die Websites und Social Media Accounts von Wiener Museen anzugucken. Im Rahmen meiner Recherchen werde ich in den kommenden Tagen verschiedene Museen besuchen, um mir ihre Ausstellungen und Angebote zu erschließen. Ziel ist es, herauszufinden, welche Inhalte und Formate derzeit Menschen meiner Generationen für Museen begeistern.  Um 12:00 Uhr musste meine Betreuerin zu einem Meeting. Ich nutzte die Zeit, um mich einer anderen Mitarbeiterin anzuschließen. Sie war gerade damit beschäftigt, Papier-Ausstellungsstücke zu scannen und digital zu archivieren. Sie erklärte mir nicht nur die technische Vorgehensweise, sondern auch die Bedeutung dieser Arbeit im musealen Kontext – insbesondere im Hinblick auf Dokumentation, Zugänglichkeit und Langzeitarchivierung.

Nach der Pause arbeitete ich weiter am Einladungsschreiben für die Nachbarn*innen. Als meine Betreuerin aus dem Meeting zurückkam, übergab ich ihr den fertigen Text und begann anschließend mit meiner Recherche zu verschiedenen Wiener Museen und deren digitalen Strategien (Websites, Instagram). Etwa um 15:30 Uhr suchte ich erneut das Gespräch mit meiner Betreuerin, um nach weiteren Aufgaben zu fragen. Daraufhin druckte sie 50 Exemplare des Einladungsschreibens aus. Diese legte ich anschließend gemeinsam mit zwei Informationsflyern in die aktuellen Werbehefte des Museums ein. Gegen 16:10 Uhr machten wir uns schließlich auf den Weg zur Laudongasse, wo sich derzeit die Baustelle des Museumsgebäudes befindet. Vor Ort erhielten wir eine Führung durch die Baustelle, bei der erklärt wurde, wie das neue Museum künftig gestaltet sein soll und welche architektonischen und kuratorischen Konzepte dahinterstehen. Um 18:00 Uhr machte ich mich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt mit meiner Gruppe in der Nähe des Stephansdoms. Gemeinsam spazierten wir anschließend zum Donauufer, wo jeder von seinem Tag erzählte und wir unsere Eindrücke miteinander teilten. Bevor der Tag zu Ende ging, machten meine Mitbewohnerinnen und ich noch einen kurzen Abstecher zum Supermarkt, um Wasserflaschen sowie Lebensmittel für das Frühstück und Abendessen einzukaufen. Anschließend begaben wir uns zurück in unsere Unterkunft, um den Abend entspannt ausklingen zu lassen.

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Dienstag, 1.7.2025 (von Charlotte)

Mein heutiger Arbeitstag in der Bäckerei Hüftgold (https://hueftgold.wien ) begann um 9:00 Uhr. Nach meiner Ankunft holte ich mir zuerst meine Schürze und begann dann mit der Vorbereitung des Mittagsmenüs. Dafür schnitt ich Tomaten, Paprika und Zwiebeln – Doro, die mich im Betrieb betreut, zeigte mir dabei spezielle Schneidetechniken. Anschließend, gegen 11:00, ging es weiter mit den sogenannten Tonkat-Keksen, einer Spezialität der Bäckerei. Ich begann damit, die Silikonformen mit Ölspray einzusprühen, portionierte den gestrig vorbereiteten Teig mithilfe eines Eisportionierers und drückte ihn mit angefeuchteten Händen flach in die Form. So befüllte ich mehrere Bleche, die anschließend in den Ofen kamen. Während die Kekse backten, holte ich Sahne bzw. wie es hier heißt Schlagobers aus dem Nebenhaus. Danach kümmerte ich mich um die Zubereitung eines Himbeer-Rosmarin-Sirups: Ich pürierte die Masse im Topf, siebte sie in große Literbecher und entfernte so Kerne und grobe Stücke. Anschließend füllte ich den fertigen Sirup mit einem Trichter in Flaschen, beschriftete sie – und durfte auch kosten. Inzwischen waren die Kekse fertig gebacken und abgekühlt. Ich drückte sie vorsichtig aus den Silikonformen und schichtete sie auf ein Blech, das anschließend zum Kühlen in den Gefrierschrank kam. Danach befüllte ich die Formen erneut mit frischem Teig. Zum Abschluss half ich noch beim Abwasch und bei der letzten Runde Kekse, die ebenfalls vorbereitet und gekühlt wurden, damit sie am nächsten Tag in Schokolade getunkt und verpackt werden können. Mein Arbeitstag endete gegen 14:30 Uhr. Ich durfte etwas vom Sirup und einige der Kekse mit nach Hause nehmen. Was ein Glück für mich und meine Mitbewohner 🙂 Wieder zuhause angekommen hab ich meine Mitbewohnerinnen getroffen und wir haben uns frisch gemacht und was gegessen. Nach ein bisschen Pause sind wir gegen 19:00 los zu Theas Arbeit (siehe gestriger Eintrag), da dort heute ein Sommerfest anstand. Wir haben uns mit allen getroffen, was gegessen und getrunken und jeder hat von seinem Tag erzählt. Anschließend sind wir noch kurz auf dem Gelände spazieren gegangen, haben noch ein bisschen gequatscht und dann entspannt den Tag beendet.

 

Mittwoch, 2.7.2025 (von Carlotta)

Mein heutiger Arbeitstag bei der Verbund AG (https://www.verbund.com/de) begann wie immer um 7:15 Uhr. Da ich 35 Minuten zur Arbeit fahre, muss ich jeden Tag um 6:40 Uhr losfahren. Die Verbund AG ist einer der größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa, deckt aber auch 40% des österreichischen Strombedarfs und arbeitet insbesondere auf eine klimaneutrale Zukunft hin. Ich arbeite in der Abteilung der Haustechnik. Dabei kümmern wir uns hauptsächlich um die Wartung, Instandhaltung und Reparatur von technischen Anlagen im Gebäude. Am Morgen haben wir erstmal die Wasserspeicher der Kühlanlagen im Keller ausgewechselt. Ebenfalls haben wir aus dem Keller Transportwägen geholt, da momentan Vorbereitungen zum Umbau der oberen Etagen des Gebäudes getroffen werden. Die Transportwägen haben wir dann genutzt, um einige Büros auszuräumen und in andere Etagen zu verlagern. Dabei war besonders das erneute Anschließen von Computern interessant. Als wir damit fertig waren, mussten wir in einem der Begegnungsräumen, in welchen wir Kaffee trinken können und unsere Pausen verbringen, einen Kühlschrank reparieren. Bei diesem lief das Wasser nicht richtig ab und es fing leider an zu stinken. Als letzte Aufgabe vor der Mittagspause haben wir die Befestigung eines Schlauches in der Autowaschanlage austauschen müssen. Die Mittagspause verbringen wir als Team immer zusammen in der Kantine. Nach der Mittagspause haben wir Luftfilter im Haus verteilt. Da diese Aufgabe nicht lange gedauert hat, war die Hauptaufgabe des Nachmittags Batterien in den elektrischen Türschlössern zu wechseln und diese dann auch zu aktualisieren, sodass die Türen nicht ausfallen. Ähnliches haben wir dann auch mit den Schlössern von Spinden gemacht. Mein Arbeitstag endet immer um 16 Uhr. Ab 15:30 Uhr haben wir als Team zum Feierabend noch ein paar Runden Tischkicker gespielt. Dies ist auch einer der Aspekte, die mir an meinem Praktikum am besten gefallen, das Team der Haustechnik ist sehr offen und freundlich. Mit ihnen zusammen zu arbeiten, macht sehr viel Spaß und erleichtert damit auch die langen Arbeitszeiten. Ebenfalls gefällt es mir sehr gut, dass ich so viele praktische Aufgaben habe und nicht viel am Computer sitzen muss. Doch nach dem Feierabend hat unser heutiger Tag noch nicht geendet. Ich bin noch zur Außenhandelskammer Wien gefahren. Da habe ich die anderen Schülerinnen und Schüler der Erasmus-Gruppe getroffen. Die AHK eine Vortrag über den Wirtschaftsstandort Wien gehalten. Dieser war aber sehr interaktiv und interessant gestaltet, sodass man sehr gerne zugehört und auch viel gelernt hat. Über die AHK werdet ihr in Frederiks Blogbeitrag aber noch mehr erfahren, da dieser dort sein zweiwöchiges Praktikum absolviert. Abschließend lässt sich dieser Tag als sehr interessant und spaßig bezeichnen, obwohl es die heißen Temperaturen außerhalb der klimatisierten Gebäude anstrengender machten, sich zu bewegen.

Donnerstag, 3.7.2025 (von Elisabeth)

Mein heutiger Arbeitstag im ZOOM Kindermuseum (https://www.mqw.at/institutionen/zoom-kindermuseum) begann um 10:00 Uhr. In den folgenden 15 Min. nach meiner Ankunft haben meine Kollegen und ich im Ausstellungsbereich, dem ich heute zugeteilt war, Aktivitäten wie zum Beispiel die Malwerkstatt aufgebaut. Gegen 10:15 Uhr durften die Kinder dann in die Ausstellung, mit dem momentanen Thema Kunst und Spiel. Nach einer kurzen Einführung und Erläuterung der Regeln ging es los. Ich habe heute eigenständig den Bereich des Knetens, oder wie es hier genannt wird Plastilierens, geleitet. Hierbei habe ich den Kindern sowohl Hilfestellung als auch Erklärungen zu Geräten und Techniken gegeben. Wenn die Kinder mal nicht weiter wussten, haben wir (ich und vier weitere Mitarbeiter) ihnen auch dabei geholfen, ein Motiv zu finden. Anschließend hatte ich eine dreißigminütige Pause, die in Abhängigkeit meines eingeteilten Bereichs, gestern der Ozean, variiert. Nach meiner Pause gab es einen erneuten 90 minütigen Durchlauf. Nach Ende des Programms haben meine Mitarbeiter und ich noch aufgeräumt. Um 14:30 Uhr hatte ich dann Schluss und bin erstmal zur Unterkunft gefahren. Dort habe ich mich umgezogen und kurz ausgeruht, bevor ich dann mit den anderen zur Donauinsel zum Baden aufbrach. Am Abend hatten wir dann noch unser tägliches Treffen mit unserer Gruppe und Herrn Dudzus. Zum Schluss trafen wir uns mit den Jungs zum gemeinsamen Abendessen und Mario-Cart-Spielen.

Freitag, 4.7.2025 (von Elda)

Mein Tag heute begann schon früh, denn um 7 Uhr in der Früh traf ich mich mit der Betreiberin meines Betriebes, dem italienischen Feinkostgeschäft “Flotte Biene Wien” (https://flottebiene.wien), am Bahnhof Wien Hütteldorf, wo ich in den Foodtruck einstieg. Unser Ziel: der Wochenmarkt in Purkersdorf. Die Fahrt dorthin war ruhig, aber ich war schon ziemlich gespannt auf das, was mich erwartete. Vor Ort ging es gleich an die Arbeit. Zuerst mussten wir alles herrichten, das bedeutete: Ware ausladen und auspacken, den Verkaufsbereich im Foodtruck ordentlich und ansprechend gestalten, Produkte putzen und aussortieren. Besonders wichtig war dabei die richtige Präsentation unserer italienischen Spezialitäten: Parmesan, Salami, Prosciutto, Tiramisu, Oliven, getrocknete Tomaten , alles in Top-Qualität und sehr ansprechend angerichtet. Die Waren sahen nicht nur gut aus, als ich probieren durfte schmeckten sie auch sehr gut. Die ersten Kunden kamen schon kurz nach dem Aufbau um kurz nach acht. Es stellte sich schnell heraus, dass es sich fast ausschließlich um Stammkunden handelte. Sie waren alle sehr freundlich und kannten die Produkte teilweise besser als ich. Das machte die Atmosphäre sehr angenehm, man merkte, dass hier eine persönliche Beziehung zwischen Kunden und Betrieb besteht. Ich durfte heute bei der Kundenbetreuung mithelfen und bei Verkaufsgesprächen dabei sein. Außerdem konnte ich erste Erfahrungen mit der “Kassa” machen inklusive Abrechnung und Buchhaltung. Das war neu für mich, aber dank der Unterstützung meiner Betreuerin klappte alles reibungslos. Was ich heute außerdem mitgenommen habe: Die richtige Präsentation spielt beim Verkauf eine große Rolle. Wie man die Produkte anrichtet, wie man spricht und auf die Kunden zugeht, all das trägt dazu bei, dass man erfolgreich verkauft. Um 15 Uhr durfte ich dann gehen und um den Tag abzuschließen sind wir als Erasmus-Gruppe noch zum berühmten Wiener Prater gegangen, dem ältesten Vergnügungspark der Welt.

Samstag, 5.7.2025 (von Liv)

Ein ganz normaler Tag bei Ototo – oder auch nicht ganz

Heute war wieder ein Arbeitstag bei Ototo (https://www.instagram.com/ototo_vienna/?hl=de), dem modernen, hipsterbeliebten Concept Store und Café mitten in Wien, wo ich gerade mein Praktikum mache. Ich hatte wie üblich um 9:00 Uhr meinen Start – Ototo hat da noch nicht lange geöffnet, aber im Hintergrund ist da schon einiges los.

Meine Hauptaufgaben bestehen meistens darin, die Regale aufzufüllen, also Inventur zu machen, Produkte nachzulegen, und die Theke ordentlich zu halten. Ototo führt außergewöhnlcihe und vor allem gesunde Lebensmittel, Snacks, Getränke, aber auch Küchenzubehör – vieles davon ist importiert, deshalb müssen wir die Produkte mit deutschen Etiketten versehen: Zutaten, Allergene, Nährwerte. Eine Fleißarbeit, aber irgendwie auch meditativ. Außerdem bin ich regelmäßig an der Kasse und im Kundenservice, was mir tatsächlich am meisten Spaß macht. Die Kundschaft ist oft neugierig auf die Produkte und es entstehen nette Gespräche. Ich erkläre gern, was was ist, wie man es verwendet, oder frage auch einfach mal, was den Leuten besonders schmeckt. Viele freuen sich total über Empfehlungen – zum Beispiel zu Matcha, Yuzu-Limonade oder ausgefallenen Chips. Heute meinte eine Kundin sogar, ich würde „klingen wie jemand, der hier schon ewig arbeitet“. Das war irgendwie ein Kompliment.

Was ich besonders cool finde: Wir dürfen kostenlos sämtliche Getränke des dazugehörigen Cafés trinken; also Matcha, Cold Brews, oder einen der vielen Softdrinks aus dem Kühlschrank. Das macht die Pausen und ruhigen Schichten auf jeden Fall leckerer 🙂

Heute ist mir besonders aufgefallen, wie unterschiedlich die Leute mit Preisen umgehen – die Produkte bei Ototo sind nicht gerade billig. Und trotzdem kam heute ein Kunde rein, hat einfach ein bisschen hier, ein bisschen da genommen – und stand am Ende mit einem Einkaufswert von über 250 Euro an der Kasse, ganz entspannt, ohne mit der Wimper zu zucken. Wir standen alle so da: Okay… wow. Für 12 Milchpackungen, Fischkonserven und ein paar Magazine?! Diese Freiheit will glaub ich jeder, haha.

Das Team ist insgesamt einfach super: locker, herzlich, ein bisschen wienerisch, aber genau das liebe ich inzwischen. Ich hab auch schon ein paar Wiener Ausdrücke übernommen – so Sachen wie „voll“ (für „genau“) oder „leiwand“ (für „cool“). Fühlt sich schon fast so an, als würde ich hierher gehören.

Ich wurde heute zwar schon um 15:00 Uhr „entlassen“, weil einfach nichts mehr zu tun war – aber ehrlich gesagt: Bei der Hitze war ich nicht böse drum. Kurz danach hab ich mich mit ein paar anderen aus der Gruppe getroffen, wir waren noch am Pier 22 schwimmen, wie eigentlich jeden Tag und sind ein bisschen durch die Gassen und den Naschmarkt geschlendert. Wien ist echt wunderschön – und obwohl es erst eine Woche ist, fühlt sich vieles schon erstaunlich vertraut an.

Ich freu mich auf die kommenden Tage – sowohl bei Ototo als auch mit der Gruppe.

Sonntag, 6.7.2025 (von Nic)

Mein heutiger Praktikumstag, an einem Sonntag, begann entspannt: Ich verließ gegen 10:00 Uhr das Haus und war zunächst schwimmen. Danach machte ich mich zu Fuß auf den Weg ins Boutiquehotel Stadthalle (https://www.hotelstadthalle.at/ ), wo ich an der Rezeption eingesetzt wurde. Zu Beginn übernahm ich die Aufgabe, Gästebewertungen auf Booking.com zu beantworten. Dabei lernte ich, wie wichtig ein professioneller, freundlicher und individueller Tonfall im digitalen Gästekontakt ist. Ich formulierte die Antworten sorgfältig und achtete darauf, sowohl positives Feedback wertschätzend als auch Kritik konstruktiv zu behandeln. Gegen 13:00 Uhr kam es zu einem ungewöhnlichen Zwischenfall: Ein Vogel hatte sich ins Hotel verirrt. Gemeinsam mit dem Team fingen wir das Tier vorsichtig ein und brachten es nach draußen, eine spontane Aufgabe, die Teamarbeit, Ruhe und schnelles Handeln erforderte. Im Anschluss erhielt ich eine Einführung in das Check-In-System des Hotels. Ich lernte, wie Reservierungen verarbeitet, Anreisen organisiert und Gästedaten gepflegt werden. Zudem erledigte ich kleinere Büroarbeiten, etwa das Ordnen von Dokumenten und die Bearbeitung interner Abläufe. Gegen 17:00 Uhr machten wir gemeinsam Pause und aßen zusammen, was ein angenehmes Gemeinschaftsgefühl förderte. Danach verteilte ich Getränke an Gäste und Mitarbeitende. Eine Aufgabe, die Teil des täglichen Serviceangebots ist. Die heutige Schicht endete um 20:30, sodass ich dann zufrieden und etwas müde nach Hause gehen konnte.

Montag, 7.7.2025 (von Felix)

Heute wurden wir, wie jeden Arbeitstag vom Wecker um 5:30Uhr geweckt. Dann heißt es schnell fertigmachen und auf dem Weg zur Arbeit noch schnell ein Schoko-Croissant holen. Um 6:50Uhr kamen wir auf Arbeit an, zogen uns um und 10 Minuten später ging es auch schon los. Im 25hours Hotel wird ein exklusives Frühstücksbuffet angeboten, welches ungefähr mit unserem Arbeitsbeginn öffnet. Zu den typischen Aufgaben während des Frühstücks gehört das Abräumen der Tische, die Entgegennahme von Bestellungen und weitere kleinere Aufgaben, wie das Waschen von Gläsern. Heute verlief das Frühstück stressfrei, da es regnete und so weniger Gäste kamen und vorallem der Außenbereich geschlossen war. Das bedeutete, dass der erste Teil des Arbeitstages relativ entspannt vorüber ging. Anschließend wird das Buffet geschlossen und die Vorbereitungen für das Mittagessen laufen. Alle Tische werden gedeckt und für Gruppenreservierungen zurecht gestellt. Heute hatte nur eine Gruppe reserviert, weswegen Emil und ich uns schon unseren Nachmittagsaufgaben widmen konnten. Wir polierten Besteck und falteten Servietten für das Mittagessen und das Ftühstück morgen. Immer wenn eine Bestellung fertigwurde, trugen wir sie raus. Wir beendeten unseren Arbeitstag um 15:30Uhr. Anschließend fuhren wir nach Hause, aßen und machten uns auf den Weg zum Filmfestival. Dort ließen wir den Abend ausklingen und gingen um 23:30Uhr ins Bett.

Dienstag, 8.7.2025 (von Caronlina)

Heute war mein Start in den Tag ziemlich entspannt – mein Wecker klingelte erst um 8:00 Uhr. Nach dem Aufstehen hab ich mir Zeit gelassen, mich fertig gemacht und noch kurz was Kleines gefrühstückt, bevor ich gegen 9:30 Uhr los bin – Ziel: Ototo, ein Café und Concept Store, das ich schon länger mal ausprobieren wollte.
Dort hab ich mich mit Liv getroffen. Ich hab zum ersten Mal einen Matcha Latte mit Erbsenmilch probiert – etwas gewöhnungsbedürftig, aber echt gut! Als kleine Aufmerksamkeit für meine Kolleg*innen bei Wiener Models hab ich dort auch noch eine Box mitgenommen: gesunde Donuts, für die Ototo bekannt ist – vegan, hübsch dekoriert und mit so Sachen wie Erdnuss, Datteln und Kakao drin.
Gegen 10:30 Uhr musste ich dann bei Wiener Models sein, also bin ich von Ototo zu Fuß rübergelaufen. Dort haben wir zuerst Polas von zwei neuen Models geshootet – also diese ungeschminkten, cleanen Bilder, die Kunden kriegen, wenn sie sich ein Model buchen wollen. Ich durfte beim Shooting mithelfen, hab dann die Pola Sheets am Computer zusammengestellt und war echt überrascht, wie viel Organisation und Präzision da dahintersteckt.
Danach haben wir Anfragen von Kunden bearbeitet – unter anderem waren Prada, Vogue Portugal und Vogue Griechenland dabei, was natürlich ziemlich aufregend klingt. Wir haben passende Model-Vorschläge rausgesucht und ihnen geschickt – je nachdem, was sie so suchen.
Zwischendurch kam dann sogar noch die Chefin der Wiener Staatsoper vorbei – sie musste Maße nehmen für ein Shooting, das bald mit der portugiesischen Vogue stattfinden soll. Es war spannend zu sehen, wie sich hier plötzlich die Welten von Theater, Mode und Fotografie kreuzen.
Am frühen Nachmittag haben wir dann noch Bewerbungen neuer Models durchgeschaut – ich durfte ein paar davon beantworten und hab so auch einen guten Einblick bekommen, wie so ein Auswahlprozess funktioniert. Um 13:30 Uhr war dann Feierabend für mich.
Nach der Arbeit hab ich mich wieder mit Liv und Elda getroffen. Wir haben beschlossen, ins Kunsthistorische Museum zu gehen – ich war echt beeindruckt, vor allem vom Turmbau zu Babel. Das Bild hat man schon zigmal irgendwo gesehen, aber es dann in echt zu erleben, ist nochmal was ganz anderes.
Wegen des Regens sind Liv und Elda danach nach Hause, aber ich hatte noch Lust, was zu unternehmen, und bin deshalb noch allein ins Museum moderner Kunst (MUMOK) gegangen. Die Ausstellung dort war ziemlich cool – es ging viel um Gegenwartskultur, Pop-Art und wie sich Kunst ständig neu erfindet.
Abends waren wir dann noch kurz einkaufen – Wasser, Pasta, ein paar Snacks – und haben den Tag ganz gemütlich mit einem kleinen Filmabend ausklingen lassen.
Mittwoch, 9.7.2025 (von Emil)
Heute gibt es einen zweiten kleinen Einblick in den Arbeitstag im Hotel. Der Wecker klingelte früh – um 5:30 Uhr war wie immer Aufstehen angesagt. Ich musste rechtzeitig wach sein, denn mein Arbeitstag begann wie jedes Mal um 7:00 Uhr. Von da an ging es direkt los mit dem Frühstücksservice. Bis 10:30 Uhr habe ich im Frühstücksbereich mitgeholfen. Zu meinen Aufgaben gehörte es, Bestellungen aufzunehmen und Gäste zu bedienen. Immer wieder habe ich Tische abgeräumt, gereinigt und neu gedeckt, damit sich die nächsten Gäste willkommen fühlen. Es war schön zu sehen, wie wichtig der erste Eindruck des Tages für die Gäste ist – und dass ich einen Beitrag dazu leisten konnte. Nach dem Frühstück ging es direkt weiter: Das Mittagessen musste vorbereitet werden. Ich habe neue Servietten gefaltet, Besteck eingedeckt und Reservierungen für größere Gruppen mit besonderer Sorgfalt vorbereitet. Hier war die Organisation ein wenig schwierig, da viele Gäste auf einmal bedient werden mussten. Nach meinerPause stand das Polieren von Geschirr auf dem Plan. Anschließend haben wir bereits mit den Vorbereitungen für das Frühstück am nächsten Tag begonnen. Das bedeutet: Besteck kontrollieren und alles bereitstellen. Um 15:30 Uhr war mein Arbeitstag offiziell zu Ende. Doch der Tag klang noch richtig schön aus: Am Nachmittag haben wir gemeinsam einen leckeren Kaiserschmarrn genossen. Danach saßen wir noch gemütlich beisammen und haben den Abend gemeinsam ausklingen lassen.
Donnerstag, 10.7.2025 (von Max)
Mein Tag begann um 10:30 Uhr beim Schottentor und nicht wie sonst im Büro, wo ich normalerweise arbeite und mithilfe eines Laptops zur Organisationsgeschichte recherchiere. Die Organisation Vienna goes Europe (https://www.viennagoeseurope.eu/)  steht für ein föderales Europa ein und sie organisieren Demokratieprojekte. Heute stand etwas anderes auf dem Programm: Gemeinsam mit einer Kollegin sollte ich Fragen von Wiener Jugendlichen an EU-Abgeordnete sammeln. Dafür stellten wir uns vor das Juridicum Wien – die rechtswissenschaftliche Fakultät – und befragten Studierende. Es war spannend, einmal die andere Seite kennenzulernen und eine solche Umfrage durchzuführen. Viele Menschen gingen einfach an uns vorbei oder sagten, sie hätten keine Zeit. Doch einige blieben stehen und hatten tatsächlich Fragen an die Politiker:innen. Nach etwa drei Stunden kam eine Freundin meiner Kollegin vorbei, und wir entschieden uns, bei einem Asia-Imbiss etwas zu essen holten und uns in die Mensa der Universität zu setzen. Dort sprachen wir noch länger über Politik und den Alltag. Nach der Pause befragten wir weiter Studierende, bis etwa 16 Uhr. Am Ende hatten wir vier Fragen zur EU-Politik gesammelt – mehr, als wir ursprünglich erwartet hatten. Danach verabschiedeten wir uns und gingen in den Feierabend. Später traf ich mich mit Frederik, um vegane Burger zu essen. Danach machten wir uns auf den Weg nach Schönbrunn, wo wir Herrn Dudzus und die anderen trafen. Die Aussicht war beeindruckend – man konnte halb Wien überblicken. Als wir schließlich nach Hause kamen, begann ich, diesen Bericht zu schreiben, während die anderen schon mit dem Kochen anfingen.

Freitag, 11.7.2025 (von Levi)

Mein heutiger Tag begann wie sonst auch immer pünktlich um 7 Uhr. Ich stand gemütlich auf und machte mir mein Frühstück bis ich dann allmählich in die Bahn Bahn und zu Verbund (https://www.verbund.com/de) gefahren bin. Das große Bürogebäude liegt mitten im alten Zentrum von Wien und macht so den täglichen Weg zur Arbeit deutlich erträglicher. Im Büro angekommen machte ich mir zunächst ein zweites kleines Frühstück und einen Kaffee in dem Begegnungsraum unseres Stockwerks. Das ganze Gebäude ist generell sehr modern und auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter ausgelegt, was das Arbeitsumfeld sehr gemütlich macht. Da heute unser letzter Arbeitstag war, waren auch meine restlichen Aufgaben überschaubar. Die ganzen zwei Woche arbeitete ich nebenbei schon an einer kleinen Animation, die den Charakter des Unternehmens darstellen soll und auf deren Social Media Plattformen sowie im Gemeinschaftsraum ausgehängt werden sollte. Dieses Video habe ich heute beendet und abgeschickt, woraufhin meine Arbeit für den Tag schon nach etwa eineinhalb Stunden beendet war. Zudem nutzte ich den Anlass des letzten Tages um meinem Stockwerk und vor allem meinem Chef Brownies zu backen, welche ich auf einem Tisch im Gang ausstellte. Als ich mich nun um alles gekümmert hatte, ging ich alle Geräte (Laptop, Handy & Zugangskarte) wegbringen, die mir für die zwei Wochen gestellt wurden. Als Abschluss nach diesen zwei Wochen lud mich mein Chef noch ein mit ihm zu Mittag zu essen im Trzesniewski. Das ist ein kleines Restaurant, welches belegte Brote auf die Hand verkauft und sehr bekannt ist in Wien. Während wir aßen kam er noch auf die Idee mir einen geheimen Versammlungsraum in der Wiener Hofburg zu zeigen, der der Öffentlichkeit eigentlich unzugänglich ist. Seine Frau arbeitet allerdings in der Hofburg als Denkmalschutz Beauftragte und konnte uns ein wenig herumführen. Zum Abschluss des Abends gingen wir noch alle gemeinsam mit Herr Dudzus asiatisch Essen und beendeten den Abend in der Gruppe mit einem lustigen Karaokeabend. Es war ein wirklich sehr schöner Tag, vor allem durch den super schönen Abschied meines Chefs und die spaßigen Aktivitäten am Abend mit der Erasmus Gruppe.

Samstag, 12.7.2025 (von Frederik)

Wir sind heute um 3 Uhr von unserem nächtlichen Ausflug zurückgekehrt und haben uns direkt daran gemacht, die Apartments aufzuräumen. Meinen Koffer hatte ich zum Glück schon gestern Mittag in weiser Voraussicht gepackt. Ohne Schlaf machten wir uns um 5 Uhr auf den Weg zum Wiener Hauptbahnhof, um um 6:10 Uhr in den ICE zu steigen. Im Zug erfuhren wir dann, dass wir aufgrund einer Umleitung statt der geplanten 7,5 Stunden ganze 9 Stunden unterwegs sein würden. Daraufhin habe ich erst einmal drei Stunden geschlafen, während die anderen gegessen und Stadt-Land-Fluss gespielt haben. Den Rest der Fahrt haben wir uns mit Kartenspielen, Werwolf und anderen Spielen vertrieben, bis wir schließlich um 15:34 Uhr in Berlin Südkreuz ankamen, wo wir von unseren Eltern in Empfang genommen wurden. Nachdem wir noch schnell das restliche Essen aufgeteilt und ein Gruppenfoto gemacht hatten, habe ich mich von allen verabschiedet aber nicht für lange, denn morgen sehe ich die meisten schon auf der Kursfahrt wieder. Wien war eine tolle Zeit! Auch wenn ich mich auf mein eigenes Zuhause und mein Bett freue, vermisse ich Wien jetzt schon. Wenn ich daran denke, dass ich vorerst nicht nach Wien und an meinen Arbeitsplatz bei der Deutschen Handelskammer in Österreich zurückkehren werde, macht mich das ein wenig traurig. Aber eines ist sicher: Ich werde auf jeden Fall zurückkehren!