Alle ehemaligen Schülerinnen und Schüler beziehen sich immer auf folgende 6 Fragen:
- Das Werner-von-Siemens-Gymnasium war für mich: …
- Nach der Schulzeit habe ich: …
- Mein beruflicher Alltag ist geprägt von: …
- Die Highlights in meinem Job sind: …
- Auch das gehört „leider“ zu meiner beruflichen Tätigkeit: …
- Mein Tipp für die Schulabgänger:innen lautet: …
Name: Lukas Kerecz
Beruf: Kommunikationsdesigner B.A. / Dipl. Volkswirt
Schulzeit bis: 2003
Kontaktmöglichkeit: https://www.formlos-berlin.de/
1)… eine sehr gute Zeit, an die ich mich gerne zurück erinnere. Auch wenn mir damals vielleicht nicht alles so einfach vorkam und ich sicherlich an dem einen oder anderen Tag ungerne in die Schule gegangen bin. Im Großen und Ganzen habe ich die Schulzeit an der WvS wirklich sehr genossen. Je näher dann auch das Abi rückte, desto mehr Elan hatte ich – dazu hat sicherlich auch mein wunderbarer Freundeskreis an der Schule beigetragen. Viele Freundschaften haben sich bis heute gehalten und einige haben sich sogar noch stark vertieft. Alles in allem also eine tolle Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke!
2) … ziemlich direkt mit dem Studium angefangen. Zuerst habe ich 6 Jahre an der FU Berlin das Volkswirtschaftsstudium absolviert – die Regelzeit waren damals 4 Jahre. Insgesamt habe ich das also eher etwas gemütlich angegangen. Während dieser Zeit habe ich nebenbei ein paar verschiedene Dinge gemacht (Grafikdesign & Webdesign) um einen kleinen Nebenjob beim Studium zu haben. Nach dem Abschluss habe ich dann direkt in diesem Bereich weitergearbeitet und dann noch mal ein Bachelor-Studium als Kommunikationsdesigner an der design akademie berlin drangehangen. Seit 2011 betreibe ich mit einer Kommilitonin aus dem Studiengang das Branding & Corporate Design Büro „FORMLOS Berlin“.
3) … vielen organisatorischen Dingen und viel Kund*innenkontakt, sowie natürlich entsprechend auch Design-Aufgaben. Darunter fallen z.B. die Erstellung und Gestaltung von Logos und kompletten Corporate Designs (Briefpapier, Visitenkarten, Beschilderungen, restliche Geschäftsausstattung) als auch die Erstellung, Gestaltung sowie technische Realisierung von Webseiten. Dabei muss ich mich natürlich ständig mit meiner Geschäftspartnerin und guten Freundin Miriam Horn-Klimmek sowie mit unseren zwei Angestellten abstimmen. Alles in allem also viel Teamwork und Kontakt mit anderen Menschen.
4) … wenn wir eine umfangreiche Webseite komplett neu gestaltet haben, und diese dann für die Öffentlichkeit online schalten. Das ist immer wieder aufregend, weil dann viele Menschen die Seite sehen können und benutzen werden. Außerdem machen mir die Erarbeitung und Präsentation von neuen Logos für unseren Kund*innen (meist Geschäftsführer*innen oder Leiter*innen) besonders viel Spaß. Dabei versuchen wir uns unsere Arbeitszeiten möglichst flexibel einzuteilen und als Inhaber kann ich natürlich auch mitentscheiden, welche Projekte wir überhaupt annehmen und bearbeiten wollen. Das halte ich für eine große Freiheit, die ich sehr schätze.
5) … Bearbeiten von Reklamationen (Fehldrucke o. Ä.), Abstimmung mit dem Finanzamt oder anderen Behörden, unzufriedenstellende Kund*innentermine bei denen unsere Arbeit nicht wirklich wertgeschätzt wird (kommt zum Glück mittlerweile immer seltener vor), Budget-Verhandelungen mit potentiellen Auftraggebenden (wird zum Glück auch immer weniger)
6) … nehmt euch Zeit für eure Entscheidungen. Macht ruhig mal ein wenig Pause nach der Schule. Die Welt da draußen bewegt sich so schnell und es wird viel erwartet. Dem kann mensch nur gut begegnen, wenn ihr Gelassenheit mitbringt. Und ich finde, man sollte sich ruhig ausprobieren – vielleicht mal hier und da reinschnuppern und sich dadurch ein gutes Bild von den ganzen Möglichkeiten machen. Nur so könnt ihr herausfinden, in welche Richtung ihr wirklich gehen wollt. (Das ist natürlich auch eine gewisse Luxus-Situation, wenn man dafür die Möglichkeiten hat). Meine Horror-Vorstellung: Studium abgeschlossen, ab in den Beruf und nach 5 Jahren stelle ich fest: Mist, das möchte ich nicht weiter bis ans Ende meines Lebens machen. Daher: am besten einiges Ausprobieren (so gut es geht) und sich dann mit gewisser „Erfahrung“ für etwas entscheiden. Und dann keine Angst vor einem Neu-Anfang – alles was ihr bisher gelernt und mitgenommen habt, hilft euch im weiteren Verlauf!
Ich „nominiere“ Sascha Friesike als einen nächsten Interviewpartner 😉
Portrait-Foto: Susan Paufler