Girl’s Day 2017: Julie im Abgeordentenhaus von Berlin

BSO-Schülerbloggerin Julie über ihren Tag im Abgeordnetenhaus von Berlin am 27.4.2017

Gestern war Girl’s Day und in der achten Klasse ist es Pflicht, daran teilzunehmen. Es ist empfehlenswert, sich schon zwei Monate davor anzumelden, denn dann gibt es noch die besten Plätze auf der Website des Girl’s Days (https://www.girls-day.de). Ich war etwas zu spät dran, es war nämlich nur noch einen Monat hin bis zum Termin, und so habe ich die komplette Internetseite durchforstet. Da stieß ich auf ein wirklich interessantes Angebot: ein Tag im Berliner Abgeordnetenhaus mit dem Abgeordneten Lars Düsterhöft!

Das hat mich sofort angesprochen. Es war nur noch einer von zwei Plätzen frei, deshalb habe ich mich direkt angemeldet. So hatte ich einen Monat Vorfreude auf diesen Tag…

Um 8:30 Uhr war Treffpunkt vor dem Abgeordnetenhaus in der Niederkirchner Straße 5 in Berlin-Mitte. Uns begrüßte eine Mitarbeiterin der SPD-Fraktion, bei der ich den Tag verbrachte, herzlich noch vor dem Haus. Als dann fast alle Teilnehmer eingetrudelt waren, begaben wir uns in das Gebäude selbst und gingen alle nacheinander durch den Sicherheitscheck, wie am Flughafen.

Anschließend schnauften wir die Treppen des Altbaus in den zweiten Stock hinauf, wo uns ein großes und reichhaltiges Frühstück zur Verfügung stand. Die Mitarbeiter der Abgeordneten und auch viele der Abgeordneten selbst stießen zu uns und machten es sich ebenfalls bequem. Während wir aßen, wurde uns ein Quiz über das Abgeordnetenhaus, seine Geschichte, seine Besonderheiten und Mitarbeiter ausgeteilt, das wir während des Tages ausfüllen sollten.

Derya Çaglar, die Sprecherin für Gleichstellung, begrüßte uns auch, genauso wie Raed Saleh, der Fraktionsvorsitzende.

Nach dem Frühstück begrüßte uns noch der Präsident des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, in der imposanten Eingangshalle. Danach teilten wir die Gruppe, bestehend aus ungefähr 35 Mädchen, in zwei Gruppen auf. Die Gruppe, in der ich war, wurde von Ursula, der Frau, die uns schon vor dem Haus so nett begrüßt hatte, zu wichtigen Orten im Haus geführt. So sahen wir zum Beispiel die Pressestelle der SPD-Fraktion mit dem Pressesprecher Markus Frenzel und auch das Büro von Raed Saleh, der als Fraktionsvorsitzender natürlich ein sehr großes und repräsentatives Büro hat.

Danach ist eine andere Führerin gekommen, hat uns einen Informationsfilm über das Abgeordnetenhaus gezeigt und ist dann mit uns in den Plenarsaal gegangen. Das ist ein riesiger Raum, wo viele Tische mit Stühlen im Kreis angeordnet sind und die Abgeordneten aller Parteien alle zwei Wochen miteinander diskutieren und wichtige Entscheidungen treffen. Diese Sitzungen sind im Allgemeinen auch öffentlich. Bei uns jedoch war der Saal ganz leer, von der Zuschauertribüne hatten wir aber einen tollen Überblick über die verschiedenen Aufteilungen der Parteien, denn nicht jede Partei hat gleich viele Sitze. Das bestimmt das Wahlergebnis. Uns wurde erklärt, dass die Sitzverteilung wie folgt ist: SPD (38 Sitze), CDU (31 Sitze), Grüne (27 Sitze), Linke (27 Sitze), AfD (24 Sitze), FDP (12 Sitze) und ein Parteiloser (1 Sitz). Ich persönlich fand das alles sehr interessant und den Saal an sich echt beeindruckend.

Nach der Führung ging es wieder in unseren Anfangsraum, wo das Mittagessen (es gab Milchreis mit Kirschen :-)) schon für uns bereit stand.

Da wir (noch ein anderes sehr nettes Mädchen und ich) während des Essens ein freundliches Gespräch mit dem Mitarbeiter eines anderen Abgeordneten führten, der uns anbot, uns mal einen Arbeitskreis zu zeigen, nahmen wir das dankend an und bekamen so die Chance, mit zwei anderen interessierten Mädchen eine solche Sitzung, an der übrigens nur SPD-Abgeordnete teilnahmen, live mitzuverfolgen.

Der Arbeitskreis hieß AK 7, das war der Arbeitskreis für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. Es war sehr spannend.

Dann mussten wir uns schon beeilen, pünktlich zum nächsten Termin zu kommen: einem Ausschuss, genauer gesagt dem Ausschuss für Bildung, Jugend und Familie. Dort nahmen Mitglieder aus allen sechs Parteien teil. Es war ein großartiges Gefühl, dass wir sogar mit den Politikern zusammen am großen Tisch sitzen durften.

Um 14:30 Uhr wurden wir schließlich verabschiedet und es wurde ein Gruppenfoto mit allen Teilnehmerinnen gemacht. Und schon war der schöne Tag im Berliner Abgeordnetenhaus bei der SPD-Fraktion zu Ende.

Ich fand, dass es wirklich ein toller Tag war, der interessante Einblicke in den Arbeitstag eines Politikers gegeben hat. Am Girl’s Day teilzunehmen und das Abgeordnetenhaus von Berlin zu besuchen, das würde ich jederzeit weiterempfehlen!

 

von Julie